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Wie man tolle Bilder in unschönen Gegenden macht.
© 2007 KenRockwell.com

Übersetzung ins Deutsche von Oliver Nimz

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Ich beziehe meine Ausrüstung über Ritz, Amazon und Adorama.
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EINLEITUNG

This page also is in English, Italian and Hungarian.

Auch in Englisch oder Italienisch verfügbar.

Bushenge Arizona

Irgendwo in Arizona, Oktober 2002

Behindern Sie Ihre Kreativität nicht mit lahmen Ausreden wie „Wenn ich doch nur in Yosemite leben würde,“ „Wenn ich doch bloß in den bergigen Südwesten Amerikas reisen könnte,“ und „Wäre doch nur ein Ozean in meiner Nähe.“

Und wenn schon! Wenn das alles so wäre, würden Sie wahrscheinlich nur noch mehr dieser klischeehaften Postkartenmotive schießen die wir alle schon zu Genüge kennen.

Großartige Fotos entstehen überall dort, wo sich ein geübter Fotograf gerade aufhält.

Es soll sich bitte niemand an dem Wort „unschön“ in der Überschrift stören. Ich spreche über Orte von denen mir Leute schreiben, die sich über das angebliche Fehlen ansprechender Motive beschweren. Jedes Mitglied meiner Familie wohnt in solch einer unschönen Gegend

Selbst wenn Sie in Flint, Michigan oder im smog-gebeutelten Japan oder in Igloolik, Kanada im tiefsten Winter leben sollten, Sie können großartige Bilder machen wenn Sie nur Ihre Augen öffnen. Die Augen zu öffnen ist für das Fotografieren elementar, egal wo Sie sich befinden. In der herrlichsten Umgebung führen geschlossene Augen zwangsläufig zu ausdruckslosen Bildern. Offene Augen führen hingegen auch in den unschönsten Gegenden zu brillianten Ergebnissen.

Die Idee für diesen Artikel kam mir, als mir ein Leser aus dem Südosten Amerikas eben die Frage stellte, die hier nun als Überschrift dient. Mist, ich wünschte ich wäre dort um all das zu fotografieren was ich mir vorstelle dort zu finden: Alte Scheunen, verwitterte abgestellte Autos, Barbecue-Buden und so weiter. Es ist immer eine Frage des Standpunkts.

EMPFEHLUNGEN

Augen öffnen!

Wir alle übersehen, was für uns alltäglich geworden ist, was wir für selbstverständlich halten. Diese Dinge sind für uns blass und nebensächlich aber oft interessant für andere. Fotografieren Sie was für Ihre Gegend charakterisierend ist. Wenn Sie in der Arktis leben, suchen Sie nach in Mondlicht getauchte Muster im Eis oder von innen beleuchtete Iglos. Wenn alles karg und hässlich ist, beschweren Sie sich nicht, sondern arbeiten Sie mit Ihren Bildern genau diese Aspekte heraus.

Suchen Sie nach Farben - überall!

Selbt der kargste Ort hat seine Farben. Suchen Sie nach Neonschriftzügen oder anderen Schildern in der Nacht. Noch besser ist es, wenn es regnet und die nassen Straßen die Farben reflektieren.

Machen Sie nächtliche Langzeitbelichtungen im Freien. Auch wenn Ihre Augen keine Farben erkennen, Kameras (sowohl digitale als auch analoge) bringen diese auch in schlechten Lichtverhältnissen zum Leuchten. Je mehr das Licht variiert, desto besser. Fotografieren Sie an Orten die verschiedene Lichtarten bieten, wie zum Beispiel Einkaufszentren. Die Kamera betont diese Unterschiede zwischen Natriumdampf-, Halogen- und Wolframlampen und floureszierendem Licht, die für unsere Augen unsichtbar sind, sehr schön.

Meine Arbeit handelt von Farben. Ich halte Ausschau und finde sie überall. Vielleicht ist es ein Feuerlöscher an der Wand einer Autowerkstatt. Oder ein greller Güterwagen mitten auf einem Gleis. Oder vielleicht ein kleiner Zipfel roter Spitze der über den Jeansbund einer Dame lugt. Die Farben sind da draußen, man muss nur nach ihnen Ausschau halten.

Was fällt auf?


Suchen Sie nach auffälligen Dingen. Dinge die herausstechen. Denken Sie daruber nach, warum sie so auffällig sind. Machen Sie Fotos um die Eigenschaft zu illustrieren die Ihre Aufmerksamkeit geweckt hat.

Kunstkurse


Fotografie handelt voll und ganz von der Fähigkeit des Sehens, und nicht von Kameras. Besuchen Sie Kurse (Malen, Zeichnen, Bildhauerei) die ihren Schwerpunkt auf das Sehen und die Schärfung des Blickes für Bildkompositionen legen.

Achten Sie auf Details

Das stärkste Foto ist jenes, welches sich selbst am deutlichsten ausdrückt. Die stärksten Fotos haben das Wenigste in sich.

Viele Fotokurse haben die Aufgabe „Schließ Dich in Dein Badezimmer ein und verschieße eine ganze Rolle Film!“ Ihre erste Reaktion ist vielleicht „Was für ein Quatsch!“. Doch wenn Sie beginnen kleine Details zu entdecken die Ihnen vorher gar nicht wirklich bewusst waren, dämmert Ihnen etwas. Schließlich fotografieren Sie soviel, dass Sie sich schnell wünschten Sie dürften mehrere Filme verknippsen.

Was Sie dadurch lernen ist, dass Beobachten und Sehen alles ist. Fotos können überall gemacht werden!

Steigen Sie ins Auto


Ja, ich lebe in San Diego, Kalifornien. Aber immer noch mindestens sechs Stunden entfernt von Orten die einem in den Sinn kommen wenn man an „Landschaften“ denkt. Selbst wenn mir nach klischeehaften Durchschnittsfotos wäre müsste ich fahren. Egal wo Sie sind, fahren Sie ein bisschen oder fahren Sie sechs Stunden. So können auch Sie an jeden Ort gelangen zu dem Sie wollen.

Falls ich in meiner Nachbarschaft bleibe, finde ich jede Menge zum Ablichten. Und Sie können das auch.

Nacht

Wie ich oben bereits erwähnte, und ich betone es nochmal, denn es ist ein guter Tipp, schnappen Sie sich Ihr Stativ und machen Sie ein paar Langzeitbelichtungen. Wo immer Sie gerade sind. Nächtliche Szenerien haben enormes Farbpotenzial in sich, selbst die düsterste und blasseste Seitenstraße. Dieses Bild ist aus einem Industriestandort in Italien. Es war ziemlich dunkel und unheimlich dort mitten in der Nacht herumzuspazieren. Ich benutzte ein tiefgestelltes Stativ, ein Weitwinkelobjektiv für einen dynamischen Bildeindruck und eine Langzeitbelichtung um die Lichtstreifen der vorbeifahrenden Autos einzufangen. Mir gelang ein schönes Bild da ich wusste, dass all die unterschiedlichen Lichter Farbe hineinbringen würden. Die Straßen wurden von gelben Laternen beleuchtet, der Durchgang rechts von fluoreszierendem Licht, welches auf Film grünlich wirkt, und die Molle Antonelliana wurde von Halogenleuchten erhellt, die sich mit blauen Farbtönen bemerkbar machen. Sie können solche Fotos in jeder kargen Industriegegend anfertigen. Dies hier war natürlich Turin in Italien, ein durchaus auch schöner Ort. Der Punkt ist jedoch, dass er zu dem Zeitpunkt sehr unwirtlich aussah. Sie sollten lernen die unterschiedlichen Arten von künstlichem Licht zu sehen und wie sie sich (analog oder digital) abfotografiert ausdrücken.

Torino Italia Torino Italy

Mezzanotte, Turin, Italien. Ottobre 2003.

Das Studio

Viele Leute arbeiten ausschließlich in Studios um ihre eigenen Realitäten zu schaffen. Sie können dies überall!

Genießen Sie unschöne Gegenden!


Eine Anmerkung zum Schluss. Ich habe Freunde wie Karl Grobl und Jim Cline die gleich hier im sonnigen Kalifornien leben. Sie bevorzugen es in der staubigen, schmutzigen und gefährlichen Dritten Welt zu fotografieren. Und sie zahlen gutes Geld dafür! Erwarten Sie also keine Sympathie von mir nur weil Sie denken, dass sie in einer Gegend ohne fotografisches Potenzial leben.

Großartige Fotos kommen von innen. Gehen Sie raus und haben Sie Spaß!

Übersetzung ins Deutsche von Oliver Nimz.

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