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Objektiv oder Kamera:
Wie man klug investiert.

© 2007 KenRockwell.com
Übersetzung ins Deutsche von
Oliver Nimz
Also in English.

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Ich beziehe meine Ausrüstung über Ritz, Amazon und Adorama.
Es hilft mir diese Seite am Laufen zu halten, wenn Sie es ebenfalls tun.

Oktober 2007

Einleitung

Wenn man aufs Geld achten muss, wofür sollte man es dann hauptsächlich ausgeben? Für das Objektiv oder die Kamera?

Sollte man heute ein besseres Kameragehäuse kaufen und auf das nächste tolle Objektiv warten, oder sollte man sich heute ein gutes Objektiv leisten, und stattdessen auf den nächsten Kamera-Release warten?

Die einfache und schnelle Antwort: Stecken Sie ihr Geld immer in die Objektive! Der Grund ist, dass Objektive sehr viel mehr mit Bildqualität und Bedienungskomfort zu tun haben als Kameras. Weiterhin behalten Objektive in der Regel über eine sehr lange Zeit ihren Wert, während Kameras innerhalb weniger Jahre drastisch daran verlieren, da sie sehr schnell altern.

Welches Objektiv Sie auch immer heute kaufen, Sie werden es sehr sicherlich auch noch in fünf oder zehn Jahren benutzen. Ihre digitale Kamera hingegen werden Sie in 18 Monaten wahrscheinlich gerne austauschen wollen, während die Objektive ihnen über Jahre gute Dienste leisten werden.

Das Dümmste was ich gesehen habe waren Leute, die sich eine Top-Kamera kaufen und dann billige Objektive draufstecken. Mir rollten sich Jahrzehnte lang die Fußnägel auf wenn ich jemanden mit einer Nikon F5, einer (damals) $1.500 Kamera, mit einem No-Name-Zoomobjektiv daran sah. Heute ist die F5 lediglich einige hundert Dollar wert, aber jedes der f/2.8 Zooms die zur damaligen Zeit auf dem Markt waren sind heute noch praktisch das Gleiche wert wie 1999. Und sie werden selbst an der neuen Nikon D3 perfekt funktionieren. Das Nikon 17-35mm f/2.8 das ich im Jahr 2000 erwarb ist immer noch eines der besten und praktikabelsten Weitwinkelzooms für die aktuell angekündigte D3.

Die Hersteller scheuen keine Kosten und Mühen um uns neue Kameras aufzuschwatzen. Ganz anders bei den Objektiven. Dies ist zu unser aller Nachteil, denn der beste Weg ein begrenztes Budget gut einzusetzen ist der Kauf von den besten Gläsern und den günstigsten Kameragehäusen. Das war zu Film-Zeiten bereits eine Tatsache, und ist es heute umso mehr.

Ich sage Ihnen das heute, aber selbst Ansel Adams schrieb dies bereits vor Jahrzehnten. Laut Ansel behält ein erstklassiges Objektiv seinen Wert, so das es eigentlich gar nichts kostet nachdem es wieder verkauft hat. Ich stimme zu: Immer die besten Objektive kaufen die Sie kriegen können und kümmern Sie sich nicht allzusehr um die Kamera.

Nicht nur, dass das alles vom finanziellen Standpunkt aus viel sinnvoller ist. Gute Objektive sind für schöne Bilder sehr viel wichtier als die Kameras auf denen sie stecken.

Ich werde hier hauptsächlich von Nikon sprechen, aber meine Aussagen gelten marken- und formatübergreifend. Auf Canon und Sucherkameras komme ich am Schluß zu sprechen.

Realität  zurück zum Anfang

Denken Sie nur an die letzten paar Jahre. Die heißesten Objektive die es derzeit gibt sind mindestens einige Jahre alt. Ich kaufte mein Nikon 18-200mm VR 2005, und es ist immer noch die beste Wahl für jede Nikon DX-Kamera, sogar für die angekündigte D300.

Das praktikabelste Nikon Tele-Zoom ist immer noch das 1990 erschienene 80-400mm VR, und das allerbeste und sinnvollste Weitwinkel-Zoom für die D3 ist immer noch das 1990er 17-35mm f/2.8 AF-S. Das 80-200mm f/2.8 AF-S das ich mir 1999 neu gekauft habe wird perfekt an meiner D3 funktionieren, es fehlt lediglich die VR-Funktion des aktuellen 70-200 VR.

Kameras sind schon immer sehr viel schneller veraltet und wertlos(er) geworden als Objektive. Das ist besonders heute sehr nervig, wo ich einer Schublade einen ganzen Haufen veralteter digitaler Kameras horte, wie meine D70 die neuer ist als die Objektive die ich morgen an meiner D300 und D3 benutzen werde.

Die besten Objektive kosten Sie de facto gar nichts, weil sie nutzlich bleiben und oft für das gleiche Geld wiederverkauft werden können, dass Sie beim Erstkauf bezahl thaben. Dies gilt besonders für Nikon-Objektive, die in den meisten Fällen mit allen Nikon Kameras der letzten 50 Jahre kompatibel sind (Mehr dazu in meinem Nikon Lens Compatibility Table.)

Kauf und Verkauf meiner Objektive ist für mich oft ein Plus/Minus-Null-Geschäft. Versuchen Sie das mal mit Kameras.

Investieren Sie in Objektive, nicht in Aktien  zurück zum Anfang

Reden Sie sich niemals ein Objektiv aus, das Sie sich verdient haben. Die besten und exotischsten Gläser bleiben wertvoll.

Ich war schon immer sehr genügsam. Auf dem College hätte ich mir in den Achtzigern ein neues Nikon 300mm f/2.8 leisten können, doch ich wollte die $1.500 die es mich bei NYC gekostet hätte nicht ausgeben. Hätte ich es getan, ich hätte es zehn Jahre später für $3.000 verkaufen können, als die Preise stark anstiegen. Ich hätte meinen Spaß mit einem super Objektiv gehabt und nebenbei mein Geld verdoppelt! Das wäre ein besseres Geschäft als all die anderen möglichen Anlagestrategien gewesen, und Geld ist für mich nicht unmittelbar nützlich, wenn es im Finanzmakrt hin- und hergeschoben wird.

Da ich weiß wo ich die besten Preise für meine Objektive finde, besonders für die, die man nicht im regulären Handel kriegt, kann ich sie nach vielen Jahren oft für mehr verkaufen, als ich selbst ausgeben musste. Ich habe die meisten meiner Exoten für mehr verkauf als ich selbst bezahlt habe.

Ich bin froh, dass ich 1999 ein gebrauchtes Nikon 28mm f/1.4 AF für etwas unter $1.000 erwarb. Ich wollte schon seit der Einführung 1993 eins haben, obwohl es Nikons teuerste Glas war (mit Ausnahme der f/2.8 Super-Teles). Ich war immer zu geizig um $1.800 für eine neues 28mm f/1.4 zu bezahlen.


Hätte ich 1993 die $1.800 bezahlt, ich hätte 6 zusätzliche Jahre mit dem Objektiv arbeiten können, anstatt darauf zu warten, dass mir ein gebrauchtes in die Hände fällt.

Noch besser ist, da das 28mm f/1.4 AF eines der exzellenten Objektive ist die derzeit kein aktuelles Äquivalent haben, erstaunt es sogar mich, dass es heute gebraucht für rund $3.000 die Besitzer wechselt. Man hat mir schon $3.500 für meins angeboten, aber ich lehnte afugrund meines gesunden Menschenverstandes bisher ab. $3.500? Ernsthaft?

Ich hoffe dies zeigt, dass wenn ich mehr auf meine Intuition gehört hätte, damals einen ganzen Stapel dieser Optiken gekauft hätte, als sie noch produziert wurden.

Ich verlor einen Großteil meines Geldes beim großen Börsencrash im Jahre 2000. Der NASDAQ stand bei über 5.000 Punkten und jeder kaufte Technologie-Aktien da sie das schnelle Geld versprachen. Der NASDAQ stürzte auf 1.200 Punkte ab und jetzt, 2007, steht er immer noch gerade mal bei der Hälfte seines 2000er Höchststandes. Hätte ich mein Geld damals in einen Satz guter Objektive gesteckt, hätte ich Gewinn statt Verlust gemacht. Narren wie ich die ihr Geld in Aktien angelegt hatten, haben es bis heute nicht wieder rausbekommen.

Heute kaufen einige Leute Objektive nur um davon finanziell zu profitieren. Ungewöhnliche Objektive wie das aktuelle Nikon 50mm f/1.2 AI-s können noch immer bei New York City für $430 gekauft werden, und eine Woche später bezahlen Unwissende $500 dafür bei eBay.

Wie Ihnen jeder verantwortungsvolle Kunsthändler sagen wird; kaufen Sie ein Stück, weil es Ihnen gefällt! Erwarten Sie niemals finanziellen Profit daraus zu schlagen! Wenn es Ihnen gelingt, großartig! Aber erwarten Sie es nicht! Kaufen Sie Objektive die ihnen helfen schönere Bilder zu machen, aber erwarten Sie niemals, dass Sie mit dem Wiederverkauf einen Geldgewinn machen.

Das Altern   zurück zum Anfang

Sucherkamera-Objektive aller Marken passen auf sätmliche Kameras seit dem 19. Jahundert. Da gibt es keinen Haken. Kaufen Sie einfach die richtige Optik, und fertig! Linhofs neueste Technika IV Optik kam 1956 auf den Markt, und wird heute immer noch benutzt. Selbst solche alten Optiken sie oft kompatibel.

Nikons Kameras und Objektive der letzten 50 Jahre sind ebenfalls untereinander sehr kompatible. Mehr dazu in meinem Nikon Lens Compatibility Chart.

Alle Canon AF (EF) Objektive sind kompatibel mit allen AF EOS Film- und Digitalkameras seit 1985. Hier brauchen wir nicht mal einen Kompatibilitäts-Chart, sie funktionieren einfach! .

Die schlechte Nachricht ist, dass Canon für die perfekte Kompatibilität alle FD-Kameras und Objektive mit manuellem Fokus opferte. Canon bewarb seine manuellen Objektive als "zeitlos", ließ sie dann aber für das neue, verbesserte aber absolut inkompatible EOS AF-Bajonett von 1985 fallen. Alte Canon FD-Objektive und Kameragehäuse sind heute im Vergleich zu Nikon nicht viel Wert.

Die Zukunft hat immer einige Überraschungen parat. Aber lassen Sie die Angst vor dem Unbekannten Ihre Sicht auf das Eindeutige nicht vernebeln: Gute Objektive waren immer gute Investitionen!

Selbst Nikons formatreduzierte DX-Objektive, nur an digitalen DX-Kameras sinnvoll, funktionieren perfekt, wenn man sie an FX-Kameras mit Vollformat-Sensoren betreibt. Glücklicherweise baut Nikon sein System so offen.

Die besten Investitionen  zurück zum Anfang

Die beste Investition ist jenes Objektiv, dass Ihnen hilft die Bilder zu machen, die Sie wollen. Sparen Sie nicht an den Gläsern, denn sie werden Sie viele Jahre begleiten!

Kameras werden alle paar Jahre komplett von ihren Nachfolgern überholt, aber Objektive leben sehr viel länger.

Genauso oft wie neue Objektive eingeführt werden, verschwinden manchmal großartige Klassiker. So stellt Nikon keine seiner bisher besten aspherischen High-Speed-Optiken wie das lNOCT-Nikkor 58mm f/1.2 und das 28mm f/1.4 AF mehr her. Diese beiden Gläser waren zu ihrer Zeit so teuer, dass nur sehr wenige sie kauften. Und als diese Fotografen ihre Objektive hatten sank natürlich der Absatz sehr stark. Also stellte Nikon die Produktion ein. Jetzt, wo keine derartigen Objektive von Nikon hergestellt werden, kosten die alten gebraucht mehr als man damals beim Neukauf zahlen musste.

Objektive nutzen sich nur selten ab. Kaufen Sie was sie sich verdient haben heute, und haben Sie ihren Spaß damit!

ABSCHLUSS

Wenn Sie diesen Text so hilfreich fanden wie ein Buch das sie sonst hätten kaufen, oder wie einen Workshop den sie sonst hätten besuchen müssen - mit einer Spende haben Sie die Möglichkeit mir zu helfen mehr zu schreiben. Danke! -Ken

Übersetzung ins Deutsche von Oliver Nimz.

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